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Bergturnfahrt auf den Vorderglärnisch

Noch im Dunkeln werde ich knapp nach sechs Uhr morgens vom OK-Präsidenten, Reto S., der diesjährigen Bergturnfahrt abgeholt. Weiter geht es direkt nach Pfäffikon, wo auch noch der Präsident, Andy Rüegg ins Auto zusteigt. Die zweite Gruppe und auch Fahrzeug besteht aus den Meier-Brüdern, Hanspi Schärer und Andi Keller. Genau zum abgemachten Zeitpunkt treffen alle in der Autobahnraststätte Glarnerland ein und wir genehmigen uns noch eine letzte Stärkung bevor wir weiter in den Zigerschlitz eintauchen. Die Strassen werden immer enger und schon bald fahren wir über die Staumauer vom Klöntalersee, weiter geht es noch ein wenig rauf bis wir zum Hinter Saggberg ankommen.

Nachdem auch Reto Meier den Knopf in seine Wanderschuhbändel geknüpf hatte machten wir uns voller Elan in die erste Steigung, nur eine Schafherde bremste uns ein wenig aus. Wie im Glarnerland so üblich sind die geraden Fläschen nur spärlich gesäht, so stieg mit jedem Höhenmeter auch der Puls. Bei einer Traverse durch eine Wand hatten wir zum Glück Nebel, da uns im Nachhinein beinahe der Atem weg blieb als wir auf den Weg zurück blickten. Die erste Pause machten wir auf der ersten ebenen Fläche die wir antrafen, bei der Alp Gleiter auf ca. 1/3 des Weges.

Anschliessend ging es nur noch aufwärts, die ersten Passage waren mit Stahlseilen und Ketten gesichert, das Tempo wurde langsamer, die Sprüche weniger. Nach dem letzten Kletterstück hatte ich saure Beine und es ging nur noch im Gebirgsgang weiter. Kurz vor dem Gipfel konnten wir über die senkrechten Felswände ins Tal schauen, alle waren zutiefst beeindruckt, wie solch Berge entstehen konnten, hatte man doch das Gefühl mit einem riesigen Schritt könnte man direkt ins Tal runter springen ohne unterwegs nur einmal aufzuschlagen. Zum Glück war von der Stelle aus bereits das Glipfelkreuz sichtbar und so packte ich die letzen Kräfte zusammen und machte mich auf den Weg zum Ziel.

Die Aussicht vom Gipfel war atemberaubend, ist doch der Talgrund vom Glarnerland keine 500m über Meer und wir konnten von unseren 2327.4m direkt bis nach unten schauen. Auf der gegenüberliegenden Seite zog sich der Glärnisch noch in den Himmel rauf, mit seinen beinahe unbezwingbaren Felswänden und Gletschern. Ein paar hundert Meter unterhalb des Gipfels tummelte sich einen Herde Gemsen herum und ein Adler zog sein Kreise. Nach einem kräftigen Mittagessen und einem Eintrag ins Gipfelbuch genossen die Einen weiterhin die Aussicht während die Anderen ein kurzes Nickerchen abhielten.

Der Abstieg ins Tal war anfänglich sehr gemütlich und angenehm, mit der Zeit spührten wir dann aber doch langsam die Oberschenkel und ich war sehr froh dass ich meine Schritte ein wenig durch die Wanderstöcke abfedern konnte. Immer wieder kamen uns noch Wanderer entgegen und wir fragten uns ob die noch bei Tageslicht zurück ins Tal fanden. Den untersten Drittel nahmen wir einen anderen Weg, direkt dem Bachlauf entlang am Stäfeli vorbei ins Tal runter, der Weg war steiler dafür kürzer, ich war froh hatten wir den anderen Weg beim Aufstieg genommen. Bei den untersten paar Höhenmeter bemerkte ich ein wenig mein Trainingsdefizit und ich nahm mir wieder fest vor das ich mit Joggen oder einem anderen Ausdauersport beginnen will.

Beim Auto angekommen vermissten wir das Spitzentem, waren diese doch nicht völlig am Anschlag und wollten umbedingt noch einen kleinen Umweg machen. Nachdem wir die Schuhe und die Hosen wieder gereinigt hatten machten wir uns mit dem Auto zum nahegelegenen Restaurant Schwammhöhe auf, wo wir die Sonnenstrahlen und die Aussicht auf den Klöntalersee mit einem Coupe Nesselrode geniessen. Die Schritte zurück zum Auto waren schleppend und nach der Verabschiedung machen sich die einzelnen Gruppen wieder auf den Weg zurück nach Hause.

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